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Angebot des experimentellen Lern-Labors des Fachbereichs 5 der Universität Osnabrück
An dieser Stelle müssen wir darauf hinweisen, dass wir nach über 15 Jahren Tätigkeit die Preise für unsere Angebote aufgrund der allgemeinen Preissteigerung leider anpassen und erhöhen müssen. Die neuen Preise treten ab dem 1.8.2023 in Kraft. Beachten Sie hierzu bitte auch die Hinweise auf der Startseite.
Wir bitten um Ihr Verständnis!
(Stand Februar 2024)
DNA 1: Genetischer Fingerabdruck und Polymerasekettenreaktion
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 4,00 € |
Experimente: | Polymerasekettenreaktion, DNA-Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, semikonservative Replikation |
In diesem Praktikum wollen wir das Prinzip der Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks beim Menschen erläutern. Die Teilnehmer führen eine Polymerasekettenreaktion und eine DNA-Agarosegelelektrophorese durch, um einem "Täter auf die Spur" zu kommen. Die DNA-Proben zur Analyse werden gestellt.
DNA 2: Genetische Schalter am Beispiel der Regulation des lac-Operons aus E. coli
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 4,00 € |
Experimente: | Herstellung von Zellextrakten verschiedener E. coli Stämme, Messung der ß-Galaktosidase- Enzymaktivität, Überprüfung des Operonmodells |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Grundkenntnisse der Genregulation, Funktionsweise von Enzymen |
In diesem Praktikum werden verschiedene, definierte lac-Mutanten von E. coli K-12 mit und ohne Lactose im Wuchsmedium angezogen und anschließend im ß-Galactosidase-Test bezüglich ihrer Enzymaktivität untersucht. Mit den Ergebnissen können die lac-Genotypen der Mutanten abgeleitet und das lac-Operon-Regulationsmodell veranschaulicht werden.
DNA 3: Gentechnik in der Medizin: "Der Phage Lambda als Modell für Viren"
Dauer: | 2 Stunden plus 1 Stunde (ein zweiter Besuch an einem der Folgetage ist notwendig zur Auswertung) |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 3,00 € |
Experimente: | Ausplattieren von Bakterienkulturen, Auftropfen von Phagenlysaten |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Mutationen, Selektion, Grundkenntnisse über Bakteriophagen oder Viren |
Durch Auftropfen je eines Phagenlysats von Lambda (Wildtyp) und der virulenten Mutante Lambda vir auf einen Bakterienrasen soll die Wirkung temperenter und lytischer Viren anhand der unterschiedlichen Plaquebildung gezeigt werden. Das Auszählen der im Lambda vir-Plaque erscheinenden Kolonien resistenter Mutanten ermöglicht die Berechnung der Lambda Spontanmutationsrate von E. coli.
DNA 4: Gentechnik: "Künstlicher DNA (Plasmid)-Transfer"
Dauer: | 3 Stunden plus 1 Stunde (ein zweiter Besuch an einem der Folgetage ist notwendig zur Auswertung) |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Plasmidisolierung, DNA-Restriktion, Agarosegelelektrophorese |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau von Plasmiden, Wirkungsweise von Antibiotika, lac-Operon |
Plasmide sind kleine, meist ringförmige DNA-Moleküle, die natürlicherweise in vielen Bakterien neben dem "Hauptchromosom" vorkommen. Solche Plasmide lassen sich sehr leicht aus Bakterien isolieren oder neu in Plasmid-freie Zellen einbringen. Die Aufnahme der Fremd-DNA und die damit verbundenen Veränderungen in den Eigenschaften des Bakteriums (Phänotypwechsel) wird als Transformation bezeichnet. Diese Möglichkeit macht man sich in der Gentechnik zunutze, um Fremd-DNA in Bakterien oder Hefezellen einzuschleusen, so dass diese Zellen artfremde Proteine produzieren. In dem angebotenen Versuch wird diese wichtige Arbeitstechnik, die in jedem gentechnischen Labor tagtäglich durchgeführt wird, anhand verschiedener Beispiele erläutert.
Neu: DNA 5: Wieviel Neandertaler steckt in Dir ?
Nachweis von Neandertaler-DNA in Europäern, Abstammungsgeschichte des Menschen
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Kurs | 100 € |
Experimente: | Polymerasekettenreaktion, DNA-Restriktion und Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, semikonservative Replikation, Wirkungsweise von Antibiotika |
In diesem Kurs geht es um die Abstammungsgeschichte des Menschen. Der Leipziger Forscher Svante Pääbo veröffentlichte 2011 die erste, fast vollständige Genomsequenz eines Neandertalers. Diese konnte er nutzen, um die Frage zu beantworten, ob es zu Kreuzungen zwischen dem modernen Menschen und dem Neandertaler kam. Tatsächlich konnte Svante Pääbo nachweisen, dass sich im Genom heutiger Europäer zwischen 2 bis 4 % Überreste der Genomsequenz des Neandertalers finden lassen. In dem Kursversuch werden wir von 10 freiwilligen Schülerinnen und Schülern die genomische DNA isolieren und einen spezifischen Genort per Polymerasekettenreaktion (PCR) vervielfältigen, von dem bekannt ist, dass die Mehrheit der hier in Deutschland lebenden Personen mindestens ein Neandertaler-Allel aufweist. Diesen Nachweis können wir führen, indem wir das erhaltene PCR-Produkt mit Hilfe eines sequenzspezifischen DNA-Restriktionsenzyms schneiden und anschließend die DNA-Fragmentmuster in einer Agarosegelelektrophorese analysieren.
Neu: DNA 6: Gentechnik in der Waschmittelherstellung
Messungen der Temperaturoptima verschiedener Isoenzyme aus unterschiedlichen Organismen
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Herstellung von Zellextrakten mit unterschiedlichen Isoenzymen, Messung der ß-Galaktosidaseaktivitäten |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Aufbau von Proteinen, Kenntnisse von Enzymeigenschaften, ggf. lac-Operon-Modell aus E. coli |
In diesem Praktikum wollen wir das Prinzip der Waschmittelherstellung erläutern. Welche Bestandteile besitzen Waschmittel? Warum enthalten Waschmittel Enzyme? Wie können diese Enzyme bei so unterschiedlichen Temperaturen funktionieren? All diese Fragen werden hier geklärt!
DNA 7: Gentechnik in der Umwelt- und Lebensmittelanalyse
Nachweis von gentechnisch verändertem Soja durch PCR und Gelelektrophorese
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Polymerasekettenreaktion, DNA-Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, semikonservative Replikation |
In diesem Praktikum wollen wir das Prinzip der Polymerasekettenreaktion am Beispiel der Analyse von verschiedenen Produkten erläutern, die möglicherweise gentechnisch veränderten Soja als Bestandteil aufweisen. Der Nachweis erfolgt über spezifische PCR-Primer. Die Vorgehensweise bei der Herstellung transgener Pflanzen wird besprochen, Vor- und Nachteile der grünen Gentechnik werden diskutiert. Die DNA-Proben zur Analyse werden gestellt.
Neu: DNA 8: Mendel und die moderne molekulargenetische Analyse I
Diagnose von Erbkrankheit am Beispiel der Sichelzellenanämie
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer | 5,00 € |
Experimente: | Polymerasekettenreaktion, DNA-Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Mendelsche Regeln, Aufbau der DNA, semikonservative Replikation |
Durch die Aufklärung vieler neuer Genfunktionen gelingt es Wissenschaftlern heutzutage immer häufiger, die Ursachen für Erbkrankheiten nachzuvollziehen und ggf. Therapieansätze zu entwickeln. Eine häufig auftretende Erbkrankheit des Menschen, deren molekulare Ursache sehr gut verstanden ist, ist die Sichelzellanämie. Hierbei handelt es sich um einen klassischen autosomal-kodominanten Erbgang. Als modernes molekulares Diagnoseverfahren zum Nachweis eines mutierten Allels wird die Polymerasekettenreaktion mit einer anschließenden Restriktion der erhaltenen DNA-Fragment und abschließender Agarosegelelektrophorese genutzt. In diesem Kurs werden die genetischen Ursachen der Erkrankung, die Gesetze der Vererbung und die molekularen Nachweisverfahren besprochen und experimentell durchgeführt.
Neu: DNA 9: Mendel und die moderne molekulargenetische Analyse II
Schmecker oder Nicht-Schmecker?
Dauer: | 4 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Kurs: | 100 € |
Experimente: | Polymerasekettenreaktion, DNA-Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Mendelsche Regeln, Aufbau der DNA, semikonservative Replikation |
Im Jahr 1932 machte der Chemiker A.L. Fox die zufällige Entdeckung, dass die chemische Substanz Phenylthiocarbamid (PTC) bei verschiedenen Personen als bitter (Schmecker) oder als geschmacksneutral (Nicht-Schmecker) wahrgenommen wird. Die molekularen Ursache hierfür liegt in der heterogenen Verteilung von intakten oder defekten Allelen des Bitterrezeptors hTAS2R38. Der Erbgang für die phänotypische Eigenschaft 'Schmecker' oder 'Nicht-Schmecker' verläuft klassisch autosomal-dominant. Als modernes molekulares Diagnoseverfahren zum Nachweis eines mutierten Allels wird die Polymerasekettenreaktion mit einer anschließenden Restriktion der erhaltenen DNA-Fragment und abschließender Agarosegelelektrophorese genutzt. In diesem Kurs werden die physiologischen Abläufe der Geschmackswahrnehmung, die Gesetze der Vererbung und die molekularen Nachweisverfahren der intakten oder defekten Rezeptorgene besprochen und experimentell durchgeführt.
Biotechnik 1: Biotechnik in der Medizin
Insulin aus Bakterien
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | DNA-Isolierung, DNA-Restriktion, DNA-Agarosegelelektrophorese, DNA-Färbung |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Aufbau von Plasmiden, semikonservative Replikation, Wirkungsweise von Restriktionsenzymen |
Plasmide sind kleine, meist ringförmige DNA-Moleküle, die natürlicherweise in vielen Bakterien neben dem "Hauptchromosom" vorkommen. Solche Plasmide lassen sich sehr leicht aus Bakterien isolieren und durch Restriktionsenzyme spezifisch schneiden. In diesem Kurs werden verschiedene Plasmide aus Bakterienkulturen isoliert und durch eine Restriktionsanalyse mit anschließender Agarosegelelektrophorese untersucht. Dieser Versuch demonstriert diese wichtigen Arbeitstechniken, die in jedem gentechnischen Labor tagtäglich durchgeführt werden, anhand verschiedener Beispiele.
Biotechnik 2: Proteinisolierung am Beispiel des GFP
Grün fluoreszierendes Protein
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Herstellung eines Zellextraktes, Reinigung und Nachweis des rekombinanten Grün fluoreszierenden Proteins GFP, Affinitätschromatographie |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Aufbau von Plasmiden, Aufbau von Proteinen |
In diesem Kurs wird gezeigt, dass viele Fremdproteine in Bakterien funktionell und kostengünstig produziert werden können. Als spektakuläres Beispielprotein haben wir ein Überproduktions- und Reinigungsprotokoll für das Grün fluoreszierende Protein (GFP) der Qualle Aequorea victoria entwickelt, das wir im Rahmen des Kurses mit den Teilnehmern durchführen. Das GFP findet heutzutage in der Zellbiologie zur Proteinbeobachtung eine vielfältige Anwendung und ist ein Beispiel für modere Forschungsansätze in der Biologie. Für die Entdeckung und Weiterentwicklung des GFP wurden die Forscher Osamu Shimomura, Martin Chalfie und Roger Tsien im Jahr 2008 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Biotechnik 3: Proteinisolierung am Beispiel der ß-Galaktosidase
Lactose-Unverträglichkeit und Herstellung Lactose-freier Milch
Dauer: | 3 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Herstellung eines Zellextraktes, Reinigung und Nachweis der E. coli eigenen ß-Galaktosidase, Affinitätschromatographie, Enzymtest |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Aufbau der DNA, Aufbau von Plasmiden, Aufbau von Proteinen, lac-Operon |
Dieser Kurs knüpft inhaltlich an den Versuch DNA2 zum lac-Operon in E. coli an. Das für den Lactose-Stoffwechsel notwendige Enzym ß-Galaktosidase wird überproduziert und durch eine Affinitätschromatographie gereinigt. Die Enzymaktivität wird durch zwei Verfahren nachgewiesen: Zum einen wird eine Farbreaktion mit dem künstlichen Substrat ß-ONPG durchgeführt, zum anderen wird die in der Milch vorhandene Laktose durch Zugabe des gereinigten Enzyms in Galaktose und Glucose gespalten. Die Zunahme der Glucose-Menge wird durch einen einfachen Test gemessen.
Mikrobiologie 1: Mikrobiologie und Genetik in der Medizin und Umweltanalyse
Bakterielle Konjugation und Wirkungsweise von Antibiotika
Dauer: | 2 Stunden plus 1 Stunde (ein zweiter Besuch an einem der Folgetage ist notwendig zur Auswertung) |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 4,00 € |
Experimente: | Übertragung eines F-Plasmids durch Strichkreuzung, Prinzip von Selektionsplatten, Prinzip der Wirkungsweise von Antibiotika, Tropftests |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Plasmide, Antibiotika |
Antibiotika sind ein wichtiger Bestandteil in der heutigen medizinischen Behandlung. Ohne die Therapiemöglichkeiten, die durch Antibiotika gewährleistet sind, würden viele simple Infektionskrankheiten eine tödliche Bedrohung darstellen. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch gezeigt, dass immer mehr bakterielle Krankheitserreger gegen viele der verwendeten Antibiotika resistent sind. Ein Mechanismus, der zur Ausbreitung von Antibiotikaresistenzgene beiträgt, ist der horizontale Gentransfer über die sog. Konjugation. Die Konjugation stellt neben der Transduktion und der Transformation einen der drei genetischen Austauschmechanismen bei Bakterien dar. Im Gegensatz zu den anderen beiden DNA-Transfermechanismen ist bei der Konjugation ein direkter Zell-Zell-Kontakt zwischen Donor- und Rezipienten-Zelle notwendig. Üblicherweise wird bei diesem Vorgang Plasmid-DNA mit hoher Effizienz übertragen. Solche Plasmide können mehrere 100 kb groß sein und daher viele verschiedene Gene für unterschiedliche Antibiotikaresistenzen tragen. In diesem Kurs wird der Nachweis des Genaustausches durchgeführt.
Neu: Medizin 1: Infektionen auf der Spur: Nachweis von Krankheitserregern mit dem ELISA-Test
Der ELISA (Enzyme-linked immunosorbent assay)-Test
Dauer: | 4 Stunden |
Klassenstufe: | 10-13 |
Materialkosten pro Teilnehmer: | 5,00 € |
Experimente: | Nachspielen einer Infektionsausbreitung, Nachweis des Erregers durch ELISA-Test |
Erforderliche theoretische Kenntnisse: | Funktionsweise des Immunsystems, Aufbau von Antikörpern, Wirkungsweise von Enzymen |
Es gibt verschiedene molekularbiologische Methoden, Krankheitserreger nachzuweisen und auf diese Weise Ausbreitungswege von Infektionen zu verfolgen. Eine der wichtigsten immunologischen Nachweisverfahren ist der sogenannte ELISA-Test, bei dem spezifischen Antikörper, die gegen definierte Krankheitserreger (z.B. EHEC, HIV) gerichtet sind, verwendet werden. In diesem Kurs wird die Ausbreitung einer Infektion nachgespielt und mittels eines ELISA-Tests nach dem Ausgangspunkt der Infektion gefahndet. Hinweis: Der praktische Anteil bei diesem Versuch ist gering, der Fokus liegt auf der Theorie des Tests.